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Parodontologie

Die Parodontitis ist eine chronische bakterielle Infektion des Zahnhalteapparates, die nur selten mit Schmerzen verbunden ist. Die Folgen dieser Erkrankung können aber zum Verlust von Zähnen und Zahnsubstanz führen. Und nicht nur das - von Bakterien befallene Zähne belasten den gesamten Organismus.

Gerade deshalb sind konsequente Zahnpflege und gezielte Parodontitis-Prophylaxe notwendig, um die Erkrankung möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen bzw. frühzeitig zu diagnostizieren. Auch wenn eine vollständige Heilung im fortgeschrittenen Stadium meistens nicht möglich ist, lässt sich mit einer Therapie das weitere Voranschreiten vermeiden.

Je früher die Parodontitis erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen für den Erhalt Ihrer Zähne. Grundlage einer fachgerechten Parodontitis-Behandlung ist die vollständige Entfernung der bakteriellen Plaque auf den Zahn- und Wurzeloberflächen und in den Zahnfleischtaschen, um das Gewebe entzündungs- und keimfrei zu machen und den Knochenabbau aufzuhalten.

Wie lässt sich ein erneutes Auftreten der Parodontitis verhindern?
Parodontitis erfordert als chronische Erkrankung eine lebenslange zahnärztliche Betreuung, mit regelmäßigen Kontrollterminen sowie regelmäßiger professioneller Zahnreinigung. Zentral ist auch eine tägliche sorgfältige Zahnpflege zu Hause. Durch die Nachbehandlung in der Zahnarztpraxis werden Problemstellen frühzeitig erkannt und so mancher Zahn kann gerettet werden. Abhängig vom persönlichen Erkrankungsrisiko können zwei bis vier Termine im Jahr erforderlich sein, um das erneute Auftreten einer akuten Entzündung mit Knochenabbau zu verhindern.

 

Je nach Typ und Schweregrad können verschiedene Therapieschritte nötig sein:
1. Im Zuge einer professionellen Zahnreinigung (PZR) werden zunächst alle oberhalb des Zahnfleischrandes gelegenen harten und weichen Beläge entfernt.
2. Danach erfolgt die Reinigung der Zahnfleischtaschen (Kürettage) mit kleinen Handinstrumenten oder Ultraschall. Die Oberfläche der Zahnwurzeln wird unter örtlicher Betäubung geglättet und poliert, so dass bakterielle Beläge schlechter haften. Um eine zusätzliche Desinfektion zu erreichen, kann die Wurzelreinigung durch einen Laser unterstützt werden.
3. Bei aggressiven Formen der Parodontitis kann es notwendig sein, die Behandlung durch den Einsatz von Antibiotika zu ergänzen. Antibiotika können in Tablettenform verabreicht oder lokal in die Zahnfleischtasche eingebracht werden. Um zielgerichtet zu behandeln ist es von Vorteil, vorher eine Keimbestimmung durchzuführen. Eine noch recht neue Therapie ist die Full-Mouth Desinfection (FMD), mit der man in sehr kurzer Zeit eine hohe Keimfreiheit in der gesamten Mundhöhle erreicht und erneute Infektionen aus erkrankten und noch nicht behandelten Bereichen vermeiden kann.
4. Sehr tiefe Zahnfleischtaschen (> 6 mm) erfordern manchmal chirurgische Maßnahmen. Die moderne Parodontologie ist heute in der Lage, den Kieferknochen zu neuem Wachstum anzuregen oder durch andere Materialien zu ersetzen (Guided Bone Regeneration, GBR oder Guided Tissue Regeneration, GTR). Dank dieser neuen Techniken bekommen Ihre Zähne wieder festen Halt im Zahnbett und zusätzlich ein ästhetisch ansprechendes Aussehen.

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